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CNDCEC: Hinweise zur Schätzung der Kapitalkosten bei Bilanzbewertungen und Werthaltigkeitsprüfungen

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​​​​​veröffentlicht am 13. November 2025 | Lesedauer ca. 3 Minuten


Im Juli 2025 veröffentlichte der Italienische Rat der Wirtschaftsprüfer und Buchhaltungsexperten (CNDCEC) das Forschungsdokument „Zusätzliche Risikofaktoren bei den Kapitalkosten für Bilanzbewertungen und Werthaltigkeitsprüfungen”, das von der Studienkommission „Valutazioni per il bilancio” (Bewertungen für Bilanzen) ausgearbeitet wurde. Der Text befasst sich mit einem Thema von wachsender Bedeutung für die Erstellung von Bilanzen und Bewertungen zum Zwecke von Werthaltigkeitsprüfungen, einem Bereich, in dem die Ermittlung der Kapitalkosten eine Schlüsselvariable darstellt.

Die Rolle in den nationalen und internationalen Rechnungslegungsgrundsätzen

Im Rahmen der gängigsten beruflichen Bewertungserfahrungen spielt das Thema eine zentrale Rolle im Hinblick auf Werthaltigkeitsprüfungen  für die Bewertung von Beteiligungen und Goodwill unter Bezugnahme auf den ital. Rechnungslegungsgrundsatz OIC 9 (Wertminderungen aufgrund dauerhafter Wertverluste) und die internationalen Rechnungslegungsstandards IFRS 3 (Unternehmenszusammenschlüsse) und IAS 36 (Wertminderung von Vermögenswerten).

Das Ziel des Forschungsdokuments

Das Dokument soll eine theoretische und operative Orientierung für die korrekte Ermittlung und Messung der Risikofaktoren bieten, die sich auf die gewichteten durchschnittlichen Kapitalkosten (WACC) auswirken. In der Praxis ist es nämlich nicht immer möglich, durch die einfache Anwendung des CAPM-Modells alle Risikoprofile abzubilden, denen ein Unternehmen ausgesetzt ist.

Die Kommission stellt fest, dass unter bestimmten Betriebs- oder Rahmenbedingungen zusätzliche Risikoprämien erforderlich sein können, die den in Discounted-Cashflow-Modellen verwendeten Abzinsungssatz erheblich verändern können.

Zusätzliche Risikofaktoren bei den Kapitalkosten eines Unternehmens

Zu den wichtigsten Faktoren, die berücksichtigt werden, zählt das Dokument:
  • das Länderrisiko (Country Risk Premium), das die politischen, wirtschaftlichen oder währungspolitischen Unsicherheiten des Umfelds widerspiegelt, in dem das Unternehmen tätig ist, und normalerweise anhand der Renditedifferenz zwischen Staatsanleihen von Ländern mit unterschiedlicher Bonität geschätzt wird;
  • das Größenrisiko (Size Premium), das kleineren Unternehmen ein höheres operatives und finanzielles Risiko zuweist, das anhand der strukturellen Merkmale und der wirtschaftlichen und vermögensrechtlichen Solidität geschätzt werden kann;
  • das Risiko der Umsetzung eines Unternehmensentwicklungsplans (Execution Risk), das die Fähigkeit des Unternehmens betrifft, seine Geschäftspläne zu verwirklichen, was insbesondere bei Start-ups, Umstrukturierungen oder Turnaround-Prozessen von Bedeutung ist.

Neben diesen Elementen wird das Konzept des Total Beta herangezogen, ein Koeffizient, der das Gesamtrisiko – systematisch und spezifisch – misst und der besonders nützlich ist, wenn es nicht möglich ist, die einzelnen Risikoprämien genau zu schätzen, oder wenn die Aktionäre nicht ausreichend diversifiziert sind.

Stand-alone- und aggregierte Perspektive

Ein zentraler Aspekt des Dokuments betrifft die Unterscheidung zwischen Stand-alone- und aggregierter Perspektive.

Im ersten Fall, der typisch für die eigenständige Bewertung einzelner Unternehmen oder Beteiligungen ist, müssen zusätzliche Risikofaktoren unter Berücksichtigung der Merkmale des Unternehmens in Betracht gezogen werden.

Im zweiten Fall, der sich auf Cash Generating Units bezieht, die in einen Konzern integriert sind, muss die Bewertung hingegen die Zusammensetzung der Aktionäre berücksichtigen: In Unternehmen mit einer breiten und diversifizierten Aktionärsbasis werden spezifische Risiken neutralisiert, während in familien- oder unternehmerisch geführten Unternehmen zusätzliche Prämien eine größere Bedeutung haben.

Schlussfolgerungen

Obwohl das Dokument nicht verbindlich ist, stellt es eine nützliche Referenz für Bewertungsfachleute dar und trägt dazu bei, die Praxis zu vereinheitlichen und einen kohärenten und dokumentierten Ansatz bei der Ermittlung der Kapitalkosten zu fördern.

Bewertungen, die auf technisch soliden und vorsichtigen Analysen basieren, stärken laut italienischem CNDCEC die Qualität der Wirtschafts- und Finanzinformationen und das Vertrauen der Stakeholder und festigen die Rolle des Fachmanns als Garant für Transparenz und Zuverlässigkeit in Bewertungsprozessen.​

In einem Umfeld, in dem die Komplexität der Bewertungen zusammen mit der Verantwortung derjenigen, die sie erstellen, zunimmt, sind solide methodische Grundlagen und kohärente Annahmen eine wesentliche Voraussetzung für die Ermittlung glaubwürdiger Werte und fundierter Entscheidungen, die langfristig nachhaltige Bilanzen und Unternehmensstrategien unterstützen.​

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